Namasté: Von Kühen, Elefanten und Currys

Fünf Wochen lang haben sich die Beschäftigten unserer Tagesförderstätte für mehrfach-schwerstbehinderte Menschen in Eisfeld mit dem südasiatischen Land und siebtgrößten Staat der Welt Indien beschäftigt und sind dafür auf eine – virtuelle und geistige – Reise gegangen. Dabei haben sie Land und Leute, Traditionen, Flora und Fauna sowie zahlreiche Eigenarten kennengelernt, wie sie nur in Indien zu finden sind.

Eisfeld – Ein Hauch von Indien wehte jüngst durch unsere Tagesförderstätte in Eisfeld. Magische Klänge und exotische Düfte erfüllten die Räumlichkeiten, und leise raschelten die Saris, die die Beschäftigten gegen ihre Alltagskleidung getauscht hatten, und auch der traditionelle Bindi, der rote Punkt auf der Stirn, fehlte nicht. Ausführlich haben sie sich mit der Geografie Indiens auseinandergesetzt und beispielsweise den weltberühmten Fluss Ganges kennengelernt, der nicht nur durch Indien, sondern auch durch Bangladesch fließt und mit über 2.600 Kilometern der zweitgrößte Fluss der Republik ist. Doch nicht nur seine Länge ist bemerkenswert: Der Ganges ist Wasserlieferant für Menschen und Landwirtschaft, aber für die Hindus ist er ein besonders heiliger Fluss, zu dem in jedem Jahr Millionen von Menschen pilgern, um sich durch ein Bad im Ganges von Unreinheiten und Sünden zu befreien. Zum besseren Kennenlernen der geografischen Eigenheiten hatten sie eine Karte zum Befühlen selbst gestaltet und einen Parcours für die Sinne angelegt, auf dem sie Indien mit den Händen durchquerten und die unterschiedliche Beschaffenheit des indischen Bodens erfühlten, wie zum Beispiel nassen und trockenen Sand, Steine, nasses Laub oder das Eis des Himalaya.

Frische Ideen in Zeiten des Mangels

Über die Kreativgruppe in Wefa in Sonneberg und ihre Arbeiten in der produktionsfreien Zeit:

Die Industrie in Deutschland schwächelt. Das merken auch die Werkstätten in einer nachlassenden Auftragslage aus der Industrie. Jetzt sind neue Ideen gefragt, um den Arbeitstag in der Wefa mit sinnvollen Aufgaben zu füllen. Im Arbeitsbereich (AB) II hat sich so zum Beispiel eine Kreativgruppe etabliert, durch die in der produktionsfreien Zeit wunderschöne Handarbeiten wie Diamant-Painting, Häkel- oder Strickarbeiten entstehen.
Bei diesen Arbeiten werden nicht nur verschiedenste Kompetenzen geschult wie beispielsweise Ausdauer, räumliches Denken, Auge-Hand-Koordination oder auch Feinmotorik; diese Arbeiten machen auch viel Spaß. Jeder kann dabei vom Anderen noch etwas lernen, und das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe wird gestärkt.

Marion Eichhorn, Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung.

Eine kleine Oase zum Wohlfühlen

Eisfeld – Ein lauschiges Plätzchen im Grünen zum Ausspannen, Erholen, Pause machen, aber auch für Aktivitäten im Freien, zum Luftholen und Runterkommen. Das haben sich die Mitarbeiter und Beschäftigten unserer Wefa in Eisfeld gewünscht – und bekommen. In Gemeinschaftsarbeit mit den Mitarbeitern des Bauhofs der Stadt Eisfeld, der für die erforderlichen Erdarbeiten verantwortlich war, haben die Beschäftigten des Berufsbildungsbereiches (BBB) der Wefa das Holz für einen gemütlichen Pavillon komplett bearbeitet und die Sitzgruppen wiederhergestellt, und die hauseigene Gartengruppe mit Gruppenleiter Jens Sideritsch sowie den Beschäftigten Gerd Oehler und David Sommer zeigte sich für die komplette Errichtung der nötigen Fläche und des Aufstellens verantwortlich, sodass einer feierlichen Einweihung vor kurzem nichts im Wege stand.
Im Beisein der Wefa-Beschäftigten und –Mitarbeiter sowie Vertretern des Bauhofes durchschnitten Altbürgermeister Gerd Braun, Werkstattrat Michael Skalda und Standortverantwortlicher David Watzek das Absperrband und übergaben den Pavillon offiziell seiner Bestimmung und Nutzung.

Kirmesauftakt mit Debüt

Hildburghausen – Dass in unserer Wefa Hildburghausen nicht nur gearbeitet, sondern auch gern gefeiert wird, ist kein Geheimnis. Nicht nur die Kirmesgesellschaft fieberte der traditionellen Wefa–Kirmes im Juni aufgeregt entgegen. Auch Familienangehörige und Freunde ließen sich an einem Freitagabend gern wieder auf den Roten Hügel einladen. Erwartungsvoll harrten sie des Einmarsches der Kirmesgesellschaft und ihrer Gießerträger – nach fünf Jahren pandemiebedingter Abstinenz.

Freudiger Abschied in die Ferien

Hildburghausen – Mit einem Gottesdienst voller Musik und Gesang haben die Beschäftigten unserer Werkstätten Hildburghausen und Eisfeld das erste Halbjahr und sich selbst in die wohlverdiente Urlaubszeit verabschiedet.
Gemeinsam mit Pfarrer Andreas Wucher, ihren Gruppenleitern und Betreuern feierten sie die Sommerzeit mit all ihren Facetten. Mit vielen Liedern und Tänzen, musikalischer Unterstützung von der Wefa-Rhythmikgruppe, Tino Staffel und Kirchenmusikdirektor Torsten Sterzik an der Orgel gestalteten sie einen stimmungsvollen Gottesdienst, an dessen Ende die Verabschiedung in die freie Zeit wartete.

In der Weihnachtsbäckerei

Eisfeld - O es riecht gut. O es riecht fein... Eisfelds Bürgermeister Sven Gregor griff gemeinsam mit unseren Beschäftigten der Wefa Eisfeld tief in die Teigschüsseln und zauberte leckere Hirschknöpfe, die natürlich umgehend zur Verkostung freigegeben wurden.

Lehrer für einen Tag

Nach Sonneberg und Hildburghausen hat nun auch die Wefa in Eisfeld den bundesweiten Aktionstag „S(ch)ichtwechsel“ absolviert. Anders als bei den Kollegen jedoch ist weder Industrie noch Verwaltung das erklärte Ziel in Eisfeld gewesen.

Eisfeld – Patrice Nolle macht sich auf den Weg zur Regelschule „Otto Ludwig“ in Eisfeld. Ein alt bekannter Weg, den der heute 20-Jährige lange Jahre zwar nicht in Eisfeld, jedoch in Hildburghausen ging. Doch etwas ist anders an diesem Dienstag: Patrice Nolle geht den Weg nicht mehr, er fährt ihn. Denn seit einem Schlaganfall vor sechs Jahren sitzt er im Rollstuhl und arbeitet momentan in der Wefa Eisfeld. Doch dank des Schulumbaus ist der Zugang zur Bildungseinrichtung für ihn kein Problem. Entsprechende Rampen finden sich auf der Gebäuderückseite, ein Fahrstuhl sorgt für den barrierefreien Transport in die oberen Etagen.
Hier trifft Patrice Nolle pünktlich zur zweiten Schulstunde im Ethikunterricht von Schulleiterin Heidrun Schleicher und der sechsten Klasse ein. Wie es sich für einen Besucher gehört, stellt er sich den Schülern vor. Es ist „S(ch)ichtwechsel“, eine deutschlandweite Aktion der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BAG WfbM), bei der Menschen mit und ohne Behinderungen in ganz Deutschland ihren Arbeitsplatz tauschen und so die jeweils andere Arbeitswelt kennenlernen.

Arbeiten im geschützten Raum

Seit drei Jahrzehnten kümmern sich engagierte und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen in unserer Tagesförderstätte Eisfeld um mehrfach-schwerstbehinderte Menschen. Mit einem kleinen Fest haben sie jüngst diesen runden Geburtstag gefeiert.

Eisfeld – Fröhlich und ausgelassen, mit viel Musik, Gesang und einem bunten Programm haben die Beschäftigten und Mitarbeiter der Tagesförderstätte für mehrfach-schwerstbehinderte Menschen in Eisfeld das 30-jährige Bestehen ihrer Einrichtung gefeiert, die in die Wefa Eisfeld integriert ist.
Mit dem traditionellen „Wir feiern heut‘ ein Fest“ begrüßten die Geburtstagskinder ihre Gäste im Speisesaal der Wefa, darunter Familie, Freunde und Kollegen aus der Tagesförderstätte Sonneberg. Auch Diakonie-Geschäftsführer Klaus Stark und Gesamtwerkstattleiter Steffen Breitung folgten der Einladung von TF-Leiterin Franziska Dorscht gerne und ließen es sich nicht nehmen, persönlich zu gratulieren. Ebenfalls zu Gast waren Gudrun Mundt, ehemalige TF-Leitung, Lothar Vonderlind, einstiger Werkstattleiter in Eisfeld und selbst im Ruhestand der Einrichtung des Diakoniewerkes eng verbunden, sowie Gerd Braun in Vertretung von Eisfelds Bürgermeister Sven Gregor, von dem er zusätzliche Wünsche ausrichtete. Braun versicherte, dass die Stadt Eisfeld auch künftig stets ein offenes Ohr für die Bedürfnisse und Anliegen der Mitarbeiter und vor allem der Beschäftigten der Wefa habe, was selbstverständlich diejenigen aus der Tagesförderstätte einschließe.

Bürgermeister für einen Tag

Gleich zweimal haben Beschäftigte aus unserer Werkstatt in Hildburghausen ihren Arbeitsplatz mit Arbeitnehmern auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt getauscht. Damit hat sich die Hildburghäuser Wefa gemeinsam mit rund 240 weiteren Werkstätten am diesjährigen bundesweiten Aktionstag „S(ch)ichtwechsel“ beteiligt.

Hildburghausen – Flink bewegen sich die Hände von Holger Mathiebe über die kleinen Werkstoffteile, behände pult er die Kunststoffbeschichtung ab und legt die sauberen Gewindestöpsel in den dafür vorgesehenen Behälter. Seit drei Jahrzehnten arbeitet der 57-Jährige in der Wefa, zunächst in Eisfeld, dann in der Hildburghäuser Bahnhofstraße, seit gut 14 Jahren auf dem Roten Hügel. „Er weiß, was er tut, und ist sehr engagiert – nicht nur, was seine Arbeit hier betrifft, sondern auch im sozialen, zwischenmenschlichen Bereich“, bestätigt Werkstattleiter David Schubart.
Sorgfältig begutachtet Holger Mathiebe seine Werkstücke und wechselt dann den Platz mit Julia Löhr, Assistentin der Fertigungsleitung der Firma Metob Beschichtungen in Hildburghausen. Es ist „S(ch)ichtwechsel“, eine deutschlandweite Aktion der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BAG WfbM), bei dem Menschen mit und ohne Behinderungen in ganz Deutschland ihren Arbeitsplatz tauschen und so die jeweils andere Arbeitswelt kennenlernen. Für Löhr ein besonderes Erlebnis: „Respekt, wie Holger diese Arbeit bewältigt“, sagt sie anerkennend.
S(ch)ichtwechsel: Gemeinsam mit Werkstattleiter Schubart, Verena Müller vom begleitenden Dienst der Wefa Hildburghausen und dem an diesem Tage anwesenden Team des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) geht es zur Firma Metob gleich um die Ecke. Staunend sieht sich Holger Mathiebe um: So viele stählerne Teile, die entweder blank sind oder bereits beschichtet. Zaghaft probiert er aus, was Julia Löhr und Werksleiter Thomas Pfeufer ihm zeigen und erklären, wie beispielsweise Leisten, die minimale Fehler aufweisen, die die Mitarbeiter der Qualitätskontrolle ertasten und mit dem bloßen Auge finden müssen. Keine leichte Aufgabe, das merkt Mathiebe schnell. Doch bald hat er den Dreh raus, und an der Kiste mit „seinen“ Werkstoffteilen ist er wieder in seinem Element: „Jetzt passt’s!“, ruft er freudestrahlend aus.

Netzwerken auf dem Roten Hügel

Mit einem tollen Programm, vielfältigen Angeboten und bei angenehmem Spätsommerwetter haben unsere Beschäftigten und Mitarbeiter in Hildburghausen ihren diesjährigen Tag der Begegnung gefeiert.

Hildburghausen – Schon vor dem offiziellen Beginn ihres traditionellen Tages der Begegnung haben unsere Mitarbeiter und Beschäftigten am Standort Hildburghausen fröhlich gefeiert – nämlich sich selbst. Gruppenleiter Tino Staffel stimmte die anwesenden Beschäftigten und Kollegen, Angehörigen und Freunde musikalisch auf die Veranstaltung ein, die mit der Ehrung all jener Beschäftigten begann, die zehn, 15, 20 und 30 Jahre in der Wefa Hildburghausen tätig sind. Freudestrahlend nahmen sie eine Urkunde, Blumen und ein Foto entgegen – ein kleines Dankeschön und eine Würdigung ihrer wertvollen Arbeit. Die jeweiligen Gruppenleiter hielten eine Laudatio auf die Geehrten, bevor die Mitglieder des Werkstattrates, Werkstattleiter David Schubart sowie Gesamtwerkstattleiter Steffen Breitung gratulierten.
Den lautstarken Startschuss für die Öffentlichkeit gaben die Trommler der hauseigenen Trommelgruppe: die Wefa Happy Drummers unter der Leitung von Thomas Kirchner von der Kreismusikschule. Dank dieses schon traditionellen Empfangs war allen klar: Jetzt geht es endlich los. Für die Andacht zeigte sich in diesem Jahr Pastorin Ulrike Becker verantwortlich, die die Anwesenden auf eine farbenfrohe Reise nahm und einstimmte auf diesen besonderen Tag.

Wefa sucht den Superstar

Eisfeld – Vertreter aus all unseren Werkstätten haben sich jüngst zu einem Talentwettbewerb in der Werkstatt Eisfeld getroffen. Zu Gast waren ebenfalls Beschäftigte aus den befreundeten Werkstätten in Seßlach, Ahorn und Wildenheid.
Ob zu zweit oder solo, ob mit instrumentaler Live-Begleitung oder vom Band, ob Gesang, Tanz oder selbst verfasste Texte: Alle Darbietungsformen waren erlaubt, und jeder Beschäftigte hatte sich etwas Besonderes ausgedacht. Vielfältig war auch die Zusammenstellung der Künstler, deren Lieder auf die Bühne gebracht wurden. Von Herbert Roth, Roland Kaiser und Mireille Mathieu über Drafi Deutscher, Howard Carpendale und Andy Borg bis hin zu den Ärzten, Marius Müller-Westernhagen und Matthias Reim sowie selbst geschriebenen Liedern war so ziemlich alles vertreten, was das deutschsprachige und internationale Musikarsenal zu bieten hat.
Mehr als 25 Beschäftigte sorgten während des Talentwettbewerbs für ein umfang- und abwechslungsreiches Programm, wobei jeder einzelne Auftritt mit großem Applaus entsprechend honoriert wurde, gehört doch eine Portion Mut dazu, sich mit seinen Talenten einem Publikum zu präsentieren. Verlierer gab es selbstverständlich nicht bei der diesjährigen Suche nach dem Wefa-Superstar; alle Künstler glänzten mit guten und sehr guten Leistungen und feilen schon jetzt an ihren Auftritten im kommenden Jahr.

Diakoniewerk der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld e.V.
Köppelsdorfer Str. 157 • 96515 Sonneberg
Telefon 03675 4091-110 • eMail info@diakoniewerk-son-hbn.de

MITGLIED IM LANDESVERBAND DIAKONISCHES WERK EVANGELISCHER KIRCHEN IN MITTELDEUTSCHLAND E.V.

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