Einer für alle, alle für Einen

Sonneberg – Endlich haben die Beschäftigten unserer Wefa Sonneberg mit ihren Kollegen aus der Reha-Werkstatt für psychisch-erkrankte Menschen in Oberlind und aus der benachbarten Tagesförderstätte für mehrfach-schwerstbehinderte Menschen wieder gemeinsam ein Sommerfest feiern können. Pandemiebedingt war dies in den vergangenen zwei Jahren so nicht möglich, nur einrichtungs- und gruppenbezogen verabschiedeten sie sich von der ersten Jahreshälfte und begrüßten die lang ersehnte und wohlverdiente Urlaubszeit.
Bei strahlendem Sonnenschein, blauem Himmel und einem lauen Lüftchen trafen sich alle auf dem Gelände der Werkstatt in Köppelsdorf. Gespannt warteten sie auf das farbenfrohe Programm, das dieses Mal unter dem Motto „Regenbogen – Miteinander geht es besser“ stand. Unterstützt wurden die Akteure der Wefa und Reha-Werkstatt von Tina Lenk aus dem Diakonat des evangelischen Kirchenkreises Sonneberg, die für die Begrüßung, eine kurze Predigt sowie für die Fürbitten und den abschließenden Segen verantwortlich war.
Gleich zu Anfang stand der titelgebende Regenbogen im Mittelpunkt des Anspiels, das die Beschäftigten ihren Kollegen darboten, zum besseren Erkennen und Verständnis mit farbigen Bändern ausgestattet. Ein Streitgespräch unter den einzelnen Farben des Regenbogens entfachte sich, hielt sich doch jede Farbe für die Beste, die Wichtigste, die Nützlichste oder Beliebteste. Ein lauter Zwist brach aus zwischen Grün, Hellblau, Orange, Lila, Gelb, Rot und Blau. Dabei bemerkten sie nicht, wie sich der Himmel verdunkelte, es zu grollen begann und es plötzlich blitzte und donnerte. Ein wahres Donnerwetter mit dicken Regentropfen brach über die Farben herein, und der Regen sprach zu ihnen: „Wisst ihr nicht, dass ihr alle einzigartig seid und etwas ganz Besonderes? Reicht euch die Hände und kommt zu mir!“ Die Farben taten wie geheißen und – ein Regenbogen entstand, das Zeichen für Hoffnung und Versöhnung.

In Anlehnung an diese Geschichte zeigten die Beschäftigten ihr zweites Anspiel, in dem sich die menschlichen Körperteile um die Vorherrschaft stritten. Neid und Missgunst machten sich breit – Dinge, die auch die Beschäftigten kennen, weil beispielsweise ein Kollege etwas besser kann. Erst als der Bauch nicht mehr mitspielte, weil ihm der Mund nichts mehr zu essen gab, stellten alle fest, dass sie ohne ihn überhaupt nicht funktionieren, hielten sie doch den Bauch für das faulste aller Körperteile. So stellten sie auf schmerzliche Weise fest: „Einem fehlt etwas, und schon leiden alle anderen mit. Wir gehören doch zusammen!“ Und wenn einem Körperteil mal etwas fehlt oder es krank ist, können ihm die anderen helfen. Keiner ist unwichtig. Jeder kann etwas zur Gemeinschaft beisteuern. Und mit der von Gott gegebenen Liebe lässt sich nahezu jeder Streit schlichten und es sich in Frieden leben.
Ein besonderes musikalisches Highlight erwartete die Beschäftigten und ihre Gäste mit dem Auftritt des Quartetts „4Klang“, bestehend aus Musikern der hiesigen Musikschule: Annette Walther (Cello), Juliane Hoffmann (Querflöte), Aaron Heinrich (Geige) und Roland Brehm (Akkordeon). Außergewöhnliche Klänge und bekannte Melodien bildeten ihr Programm, das niemanden kalt ließ. Auch der gemeinsame Auftritt des Wefa-Chores war beim diesjährigen Sommerfest in dieser Form endlich wieder möglich, und zusammen schmetterten sie wohlbekannte Weisen zum Mitsingen und Mitschunkeln.
Für das leibliche Wohl war mit Bratwürsten und Rostbräteln sowie Kaffee und kühlen Getränken bestens gesorgt, und eine eiskalte Erfrischung, die vom Steinbacher Männerchor gesponsert wurde, nahm an diesem Tag jeder gern entgegen. Ein großes Dankeschön gebührt an dieser Stelle all jenen, die mit ihrem Einsatz und ihrem Engagement für das Gelingen dieses sommerlichen Miteinanders sorgten.

Diakoniewerk der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld e.V.
Köppelsdorfer Str. 157 • 96515 Sonneberg
Telefon 03675 4091-110 • eMail info@diakoniewerk-son-hbn.de

MITGLIED IM LANDESVERBAND DIAKONISCHES WERK EVANGELISCHER KIRCHEN IN MITTELDEUTSCHLAND E.V.

Back to top