Zwei Jahrzehnte gelebte Inklusion

Hildburghausen – Mit einem Festgottesdienst, vielen Begegnungen und Wiedersehen haben die Mitarbeiter und Beschäftigten der Werkstatt für angepasste Arbeit (Wefa) Hildburghausen das 20-jährige Bestehen ihrer Einrichtung gefeiert. Voller Stolz und Freude präsentierten sie sich und „ihre Wefa“ den vielen Gästen aus Nah und Fern und zeigten, dass die Worte „Du kannst“ aus dem Leitbild der Werkstätten des Diakoniewerkes Sonneberg-Hildburghausen/Eisfeld für sie mehr als zutreffen. Sie haben einen Ort geschaffen, an dem Menschen mit und ohne Behinderung miteinander leben, arbeiten und feiern können; einen Ort, an dem jeder zu Hause sein kann, der sich einbringen möchte.
Neben dem 20. Geburtstag der Wefa feierten sie alle zudem das zehnjährige Bestehen ihrer neuen Werkstatt auf dem Roten Hügel – wurden doch die ursprünglichen Räumlichkeiten in der Hildburghäuser Bahnhofstraße viel zu eng für die Beschäftigten und die steigende Auftragszahl. Ein Neubau wurde beschlossen. Sehr zur Freude von Diakonie-Geschäftsführer Klaus Stark, den Gruppenleitern, der damaligen Werkstattleitung und vor allem der Beschäftigten kam das Okay der Landesregierung, und der Grundstein für die jetzige Werkstatt wurde gelegt.

Dies wusste auch Hildburghausens Superintendent Johannes Haak zu würdigen. Während seiner Andacht war ihm die Freude über das gemeinsame Wirken von Beschäftigten und Mitarbeitern deutlich anzumerken. „Die Wefa ist nicht mehr wegzudenken aus Hildburghausen“, betonte er und ergänzte: „Ihr alle habt hier einen Ort geschaffen, an dem jeder zu Hause und sich wohlfühlen kann. Eure Arbeit hier ist ein wertvoller Bestandteil der Gesellschaft.“ Ein Zuhause – das ist die Wefa für jeden Beschäftigten geworden, von denen viele von Anfang an dabei sind und die im Rahmen des Festes entsprechend geehrt wurden.
Auch Dirk Lindner, hauptamtlicher Beigeordneter des Landkreises, zeigte sich beeindruckt von der Wefa und kann sich die Stadt ohne die Beschäftigten nicht mehr vorstellen. „Unsere größte Herausforderung wird es bleiben, die Werkstatt angesichts der kommenden Änderungen durch das Bundesteilhabegesetz weiterhin zu erhalten und zu stärken“, betonte er und erhielt Zustimmung von Hildburghausens Bürgermeister Holger Obst sowie von dessen Vorgänger und jetzigem Landtagsabgeordneten Steffen Harzer.
Über zwei Gäste freuten sich Werkstattleiter Bodo Ulbricht, die Mitarbeiter und Beschäftigten ganz besonders, denn sie waren auch diejenigen, die den weitesten Weg auf sich genommen hatten. Arthur Strang und Dick Willemsen von der Zuliefererfirma Europe Tsubaki Nakashima aus dem niederländischen Veenendaal nahmen die Reise nach Hildburghausen auf sich, um gemeinsam mit allen den 20. Geburtstag der Wefa zu feiern. Seit einigen Jahren stehen die beiden Einrichtungen in gutem Kontakt, und Hildburghäuser Beschäftigte waren schon zweimal zu Werksbesichtigungen eingeladen, die sie ihm Rahmen von jeweils viertägigen Bildungsreisen sehr gerne annahmen.
„Du kannst!“ – Nach diesem Credo leben und arbeiten die Beschäftigten der Wefa Hildburghausen seit zwei Jahrzehnten und zeigten ihren vielen Gästen nicht nur ihre Arbeitsplätze, sondern präsentierten auch neue Projekte wie die hauseigene Imkerei. Darüber hinaus war für alle Besucher ein buntes Programm in der Wefa und drum herum geboten: An einem Verkaufsstand wurden Produkte aus eigener Herstellung feilgeboten wie Töpferwaren, Sandbilder, Brot, Marmelade oder Kerzen, in einer Foto-Box konnte man sich bleibende Erinnerungen schaffen oder draußen kreativ tätig werden und Schlüsselanhänger selbst gestalten. Burghard Böhm zeigte eindrucksvoll, was man aus Baumstümpfen alles mit einer Kettensäge zaubern kann, und Werkstattleiter Bodo Ulbricht lud zu Führungen durch die einzelnen Arbeitsbereiche der Wefa ein. Ein weiterer Höhepunkt wartete im Festzelt auf die Gäste. Dort marschierte die Kirmesgesellschaft in aller Pracht ein, tanzte und sagte Sprüche für die Pärchen auf. Selbstverständlich fehlte auch die traditionelle Kirmespredigt der Gruppenleiterinnen Liane Scheller und Andrea Jentsch nicht. So manche Begebenheit wurde dabei hervorgeholt und – gut verpackt in schöne Reime – dem gespannten Publikum präsentiert. Den krönenden Abschluss bildeten die vielen Heliumballons, die – beladen mit allen Wünschen für die Wefa Hildburghausen – in der Abenddämmerung gen Himmel geschickt wurden.
Mit viel Musik und lautstarker Unterstützung der Wefa-Trommler sowie der Partyband „Rhöner-Gaudi“ sowie vielen kulinarischen Köstlichkeiten feierten die Beschäftigten mit all ihren Gästen bis in den späten Abend den runden Geburtstag ihrer Werkstatt und freuen sich auf die nächsten 20 Jahre.

Diakoniewerk der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld e.V.
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