Emotionen pur

Sonneberg – Im Rahmen der Reihe „Zuhören und Anpacken – Meißner im Praktikum“ hat die Landtagsabgeordnete Beate Meißner vor kurzem ihre Praktikumstour in der Wefa Sonneberg gestartet.
„Alltagserfahrungen sind für meine parlamentarische Arbeit sehr wichtig“, sagte Meißner. „Man kann anders über etwas reden oder Entscheidungen dazu treffen, wenn man es selbst einmal getan hat“, beschreibt sie den Grund ihrer neuen Praktikumstour, mit der sie neben dem Sitzungsalltag und den eher formalen Prozessen ihrer Landtagsarbeit auch praktische Erfahrungen in verschiedenen Berufszweigen sammeln möchte.
Den Start ihrer praktischen Tour machte sie Anfang Mai in der Werkstatt für angepasste Arbeit (Wefa) in Sonneberg. Nach Dienstantritt um 7.30 Uhr bei Werkstattleiter Steffen Breitung durchlief die Praktikantin alle Arbeitsbereiche inklusive der Essensausgabe. „Landespolitisch werden die Werkstätten oftmals zu Unrecht in Frage gestellt“, sagte Meißner. „Linke, SPD und Grüne haben erst kürzlich im Landtag einen Beschluss zum Erhalt dieser Einrichtungen abgelehnt. Bei meinem Praktikum habe ich wertvolle Einblicke gewonnen, die meine gegenteilige Meinung bestätigt haben.“

Werkstattbeschäftigung sei nicht gleich Werkstattbeschäftigung. Für die Beschäftigten ist je nach Befähigung innerhalb der Werkstatt ein fließender Wechsel möglich. Der dafür notwendige flexible Einsatz des Betreuungspersonals gestalte sich jedoch oftmals schwierig. Wie die Landtagsabgeordnete betont, biete die Wefa nicht nur Arbeit und Betreuung im geschützten Raum, sondern berücksichtige auch das soziale Umfeld. So werden zwei Stunden pro Woche arbeitsbegleitende Maßnahmen wie Tanzen, Chor sowie Malen und Gestalten angeboten – Letzteres gemeinsam mit Schülern der Gemeinschaftsschule Köppelsdorf. Darüber zeigte sich Beate Meißner besonders erfreut, denn davon profitieren alle Beteiligten.
„Werkstätten für Menschen mit Behinderung müssen sich zukünftig aber auch öffnen“, betonte die Landtagsabgeordnete. „Ein Ziel ist dabei die Integration der Beschäftigten auf dem ersten Arbeitsmarkt. Neben der Gründung von Inklusionsunternehmen sind Praktika und Außenarbeitsplätze dafür eine gute Möglichkeit.“ Bei Außenarbeitsplätzen handelt es sich um begleitete Arbeit in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes. Hier wird den betroffenen Menschen die Möglichkeit geboten, bei einem Arbeitgeber ihre berufspraktischen Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen zu erweitern. Damit ist es den Beschäftigten durchaus möglich, zu einem späteren Zeitpunkt aus der Werkstatt für behinderte Menschen auszuscheiden und ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis mit einem Arbeitgeber des allgemeinen Arbeitsmarktes einzugehen. Das erfordert natürlich Aufgeschlossenheit und Akzeptanz bei den Unternehmen, wofür die Sozialpolitikerin wirbt.
„Wenn man sich allerdings die Landkarte der vorhandenen Inklusionsunternehmen ansieht, gibt es in unserer Region einen weißen Fleck. Ich möchte helfen, diesen zu füllen“, so Meißner. Diese Anregung traf bei Werkstattleiter Steffen Breitung auf offene Ohren, denn es gäbe bereits entsprechende Überlegungen.
Derzeit kann die Wefa Sonneberg auf knapp 20 regionale Kunden zählen. Zu hoffen sei, dass die Digitalisierung nicht zum Problem wird, wenn Werkstattaufträge zukünftig von Maschinen übernommen werden. Diesen Hinweis wie auch Fragen zum neuen Budget für Arbeit und die Gestaltung der Integrierten Teilhabeplanung nahm die Praktikantin als Arbeitsaufträge mit.
Am Ende des Tages seien die vielen Eindrücke nicht in Worte zu fassen: „Ich bin dankbar für die Ermöglichung dieses Praktikumstages. Das waren Emotionen pur und eine tolle Atmosphäre, die mich beeindruckt haben. Die fürsorgliche Betreuung dieser besonderen Menschen verdienen meinen höchsten Respekt und Anerkennung“, so Beate Meißner abschließend.

Pressemitteilung MdL Beate Meißner

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