Neuland betreten und zwei Jahrzehnte geblieben

Sonneberg – Nach 20 Dienstjahren ist Martina Bartelt von ihren Kollegen der Wefa Sonneberg, Werkstattleiter Steffen Breitung und Diakonie-Geschäftsführer Klaus Stark in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet worden. Mit kleinen Aufmerksamkeiten, zahlreichen Anekdoten und Erinnerungen sowie lobenden Worten bedankten sie sich für die zwei Jahrzehnte währende Zusammenarbeit und wünschten ihr alles Gute für den neuen Lebensabschnitt.

Martina Bartelt blickte selbst zurück auf ihr bewegtes Arbeitsleben: Schon früh habe sie sich fürs Schrauben aller Art interessiert, vor allem Fahrräder zusammenbasteln sei ihr Favorit gewesen. Aus dieser Hingebung heraus erlernte sie den Beruf des Werkzeugmachers, ein typischer Männerberuf, der sie hauptsächlich auch mit Männern zusammenarbeiten ließ. Über verschiedene Stationen gelangte sie über die EKS ins Spielzeugland Mengersgereuth-Hämmern, wo sie für Klappaugen zuständig war. Mit der Wende kamen die Neuorientierung und ein Job bei Elektra samt sechsmonatiger Weiterbildung. „Dort arbeitete ich zum ersten Mal hauptsächlich mit Frauen zusammen“, erinnerte sie sich. „Denn die Belegschaft bestand zu fast 80 Prozent nur aus Frauen.“ Dies sei für sie mehr als anders gewesen, sagte sie.
Im Jahr 2000 wollte sie sich beruflich neu herausfordern, und ihr fiel eine Stellenausschreibung als Gruppenleiter für die Wefa Sonneberg ins Auge. „Ich dachte mir: Gut, mit Gruppen kenne ich mich aus, da ich lange Zeit als Handballerin aktiv war“, berichtete sie. Doch was Verwaltungsleiter Karsten Bauer ihr damals beim Vorstellungsgespräch offerierte, war absolutes Neuland für sie, auch wenn sie schon den einen oder anderen Kontakt zu Menschen mit Behinderung hatte. „Mit Pflege jedoch hatte ich nie was am Hut“, erzählte Bartelt. So seien die Toilettengänge mit den Beschäftigten anfangs eine Herausforderung für sie gewesen. Aber: „Probleme habe ich nie gehabt deswegen. Es war zwar eine große Umstellung, aber hat mir von Anfang an viel Freude bereitet“, sagte sie und ihre Augen leuchteten. Martina Bartelt war ebenfalls viele Jahre in der Mitarbeitervertretung tätig und hatte zuletzt die Leitung der Gesamt-MAV inne. Viele berufliche Weiterbildungen nützten ihr nicht nur bei der täglichen Arbeit mit den Beschäftigten in der Werkstatt, sondern hätten ihr auch viel im Leben abseits der beruflichen Aufgaben geholfen. „Ich bedanke mich bei all meinen Kollegen für die 20 Jahre Zusammenarbeit und Zusammenhalt und dafür, dass ich bei euch immer ein offenes Ohr fand“, sagte Martina Bartelt und lud alle Anwesenden zu einem gemeinsamen Abschiedsessen ein.

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